Susanne Ritter-Lutz
in Zusammenarbeit mit Armand Baeriswyl und Daniel Gutscher
Die erhöht gelegene Baugruppe von Kirche und Schloss prägt das Ortsbild des ehemaligen Dorfes Köniz. Zuerst Augustiner Chorherrenstift war die Anlage seit 1243 eine Deutschordenskommende. Nach dem Übergang an den Staat Bern 1729 residierten im Schloss die bernischen Landvögte. Seinen Kern bildet das mehrgeschossige Ritterhaus, ein Saalgeschosshaus, das 1265 als Erweiterung des ersten Steinhauses der Deutschritter entstand.
Die mittelalterliche Kirche mit romanischem Schiff und gotischem Chor birgt im Innern kunsthistorisch bedeutsame Schätze einer hoch- und spätgotischen Ausstattung: Glasmalereien um 1320/30, Wandmalereien von 1398 und eine geschnitzte und bemalte Holzdecke von 1503.
Die Baugruppe mit Kirche, Schloss und Wirtschaftshof zeigt in ihrer einmaligen Geschlossenheit die architektonische Form einer Deutschordenskommende im Reich. Das Kulturdenkmal von hoher Bedeutung ist heute das kulturelle Zentrum der Gemeinde Köniz.