Das im mittleren 5. Jahrhundert durch die «Juraväter» Romanus und Lupicinus gegründete Kloster Romainmôtier gilt als das älteste Kloster auf dem Gebiet der heutigen Schweiz. Nach seinem Untergang in Folge der Alemanneneinfälle im frühen 7. Jahrhundert wurde um 630, angeregt durch das irische Mönchtum um Columban, eine neue Klostergemeinschaft ins Leben gerufen. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts kam Romainmôtier durch Schenkung an die junge Abtei Cluny im Burgund. Um die Jahrtausendwende liess Abt Odilo von Cluny die neue romanische Kirche erbauen. Als ein herausragendes Beispiel cluniazensischer Architektur verbindet sie die Schlichtheit der frühen Romanik mit der Eleganz der späteren gotischen Umbauten. Von der Säkularisierung des Klosters nach der Reformation durch die Berner Obrigkeit 1536 blieb die zur Gemeindekirche umgenutzte Klosterkirche verschont. Zwei in einem Zeitabstand von einem knappen Jahrhundert erfolgte Restaurierungskampagnen haben der Kirche ihren Glanz und ihre Pracht zurückgegeben.